Deutschland: Jäger für eine umfassende Jagd auf Graugänse
Der Deutsche Jagdverband hat sich für eine umfassende Jagd auf Graugänse ausgesprochen. Der Wildvogel breite sich in Deutschland immer weiter aus, teilte der Verband am Sonntag in Berlin mit. Jäger meldeten demnach 2017 aus 40 Prozent aller Reviere Graugans-Vorkommen, das sei ein Anstieg von 58 Prozent binnen acht Jahren. Die Zahl der Reviere mit Brutpaaren habe sich seitdem sogar auf 19 Prozent verdoppelt.
Graugänse kommen vor allem in den norddeutschen Bundesländern mit vielen Gewässern, Küstenlandschaften und geringem Waldanteil vor. Dort meldeten dem Jagdverband zufolge sogar die Hälfte der Reviere Vorkommen. Parallel zu der Ausbreitung der Graugans steigt auch die Zahl der erlegten Tiere. Wurden in der Jagdsaison 2008/2009 rund 30.000 Graugänse erlegt, waren dies 2016/2017 mit 57.500 fast doppelt so viele.
Das insgesamt gute Nahrungsangebot, insbesondere durch die Landwirtschaft, sei ein wichtiger Grund für das Anwachsen der Graugansbestände in Deutschland, erklärte der Verband. Dies gilt gleichermaßen für Brut- und Zugvögel aus Nordeuropa. "Um übermäßige Wildschäden zu verhindern, ist eine nachhaltige Jagd zwingend notwendig", forderten die Jäger. Eine Tötung der Graugänse mit Gas wie in den Niederlanden lehnt der Jagdverband ab.
Graugänse leben dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zufolge von Pflanzen, dabei hauptsächlich von kurzen Gräsern und Kräutern, sowie Stauden und Wurzeln, insbesondere auch Kartoffeln und Rüben. Die Graugans unterliegt dem allgemeinen Schutz der EU-Vogelschutzrichtlinie. Sie gehört allerdings zu den Arten, die gejagt werden dürfen.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)