Neue massive Schneefälle verschärfen Unwetterlage in Bayern erneut
Angesichts neuer massiver Schneefälle hat sich die Unwetterlage im südlichen Bayern am Mittwoch wieder verschärft. Der Landkreis Miesbach, in dem seit Montag der Katastrophenfall gilt, berichtete von starken Schneeverwehungen. Dort und in anderen Kreisen waren mehrere Straßen aufgrund der Verhältnisse nicht passierbar, die Lawinengefahr in den Alpen blieb dem Warndienst zufolge unverändert hoch.
Bei Verkehrsunfällen mit Schulbussen gab es am Mittwoch nach Angaben der Polizei auf glatten Straßen zahlreiche Verletzte. Bei Saaldorf im südlichen Oberbayern kam ein Bus von der Straße ab und prallte gegen einen Baumstumpf. Der 53-jährige Fahrer verletzte sich schwer, 21 Kinder wurden nach Angaben der Polizei Freilassing leicht verletzt. Bei der Kollision zweier Schulbusse in Herrieden im weiter nördlich gelegenen Mittelfranken wurden zwölf Kinder leicht verletzt, wie die Polizei in Nürnberg mitteilte. Eines der Fahrzeuge geriet demnach offenbar wegen Schneeglätte in einer Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn.
Im Alpenraum herrscht seit Tagen Alarm aufgrund ungewöhnlich starker Schneefälle. Bis Freitag sind dem Wetterdienst zufolge unwetterartige weitere Schneefällen zu erwarten, die sich in Staulagen auf bis zu 90 Zentimeter summieren sollten. Das öffentliche Leben ist beeinträchtigt. In mehreren bayerischen Landkreisen schlossen die Behörden die Schulen.
Von massiven Schneefällen betroffen war am Mittwoch aber auch das Erzgebirge. In Sachsen und auch in Thüringen gab es zahlreiche Unfälle und Behinderungen, dort galten ebenfalls amtliche Unwetterwarnungen des Wetterdiensts. Auch in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sorgten Schneefälle für Schwierigkeiten.
Nicht nur die Schneemenge, sondern auch die Beschaffenheit des Schnees ist problematisch. Er ist extrem nass und schwer, was die Räumung schwierig macht und zusätzliche Gefahren durch Schneebruch verursacht.
Der Landkreis Miesbach rief am Mittwoch Hauseigentümer auf, die Belastung ihrer Dächer zu prüfen. Gefahren drohten auch durch umstürzende Bäume und abbrechende Äste. Zusätzlich warnten die Behörden vor Lawinen. Mehrere Straßen waren deshalb gesperrt.
(A. Walsh--BTZ)