Massen an Katholiken ziehen mit Christus-Prozession durch Manila
Scharen gläubiger Katholiken auf den Philippinen haben am Mittwoch das alljährliche Fest des Schwarzen Nazareners gefeiert. Eine lebensgroße schwarze Christusstatue wurde dazu durch die Straßen der Hauptstadt Manila getragen. Die Polizei sprach von mehr als einer Million Teilnehmern. Mehr als 7000 Sicherheitskräfte waren im Einsatz.
Die Gläubigen in dem mehrheitlich katholischen Inselstaat in Südostasien sind überzeugt, dass die Statue Wunder bewirken und Heilung bringen kann. "Ich habe einen Schlaganfall wegen ihm (Gott) überlebt. Ich werde das jedes Jahr machen, bis ich hundert Jahre alt bin", sagte der 70-jährige Joaquín Bordado, der seit Jahrzehnten an der Prozession teilnimmt. "Gott hat mich beauftragt, das zu tun."
Auf den Philippinen leben mehr als 80 Millionen Katholiken. Spanien kolonialisierte das Land im 16. Jahrhundert. Die hölzerne Christusstatue wurde im Jahr 1606 von Missionaren ins Land gebracht.
Bei dem Versuch, die Figur mit ihren Handtüchern zu berühren, damit die übernatürlichen Kräfte sich auf den Stoff übertragen, riskieren Pilger regelmäßig Leib und Leben, Todesfälle sind nicht selten. Die Prozession dauert in der Regel 20 Stunden. Allein bis Mittwochmittag behandelte das Rote Kreuz knapp 220 Verletzte.
(U. Schmidt--BTZ)