Elf Münchner Urlauber aus eingeschneiter Almhütte in Österreich gerettet
Nach den heftigen Schneefällen der vergangenen Tage hat die österreichische Bergrettung elf Urlauber aus München aus einer eingeschneiten Almhütte im Salzburger Land befreit. Die Gruppe habe die Polizei gerufen, weil sie seit Tagen keinen Strom mehr gehabt habe und die Vorräte langsam zu Ende gegangen seien, sagte ein Vertreter der Bergrettung am Dienstag der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Demnach machten sich zehn Helfer noch am Montagnachmittag auf den schwierigen Aufstieg zur Hütte und geleiteten die Urlauber in Gruppen hinunter zur Gemeinde St. Koloman.
Die Zahl der Toten infolge des Winterwetters stieg unterdessen weiter an. Zwei seit Samstag in Abtenau im Tennengau vermisste Schneeschuhwanderer wurden am Montagnachmittag tot geborgen. Laut APA waren der 28-jährigen Mann und seine 23-jährige Partnerin von einer Lawine erfasst und verschüttet worden.
An der Suche nach zwei ebenfalls seit Samstag vermissten Tourengehern in bei Hohenberg wollte sich nun auch das Bundesheer beteiligen. Wegen Lawinengefahr könne sie aber frühestens am Mittwoch fortgesetzt werden, sagte ein Vertreter der Alpinpolizei APA.
Nach heftigen Schneefällen hatten am Montag in Teilen Bayerns und Österreichs Ausnahmezustand geherrscht. Während der Deutsche Wetterdienst noch am selben Tag alle Unwetterwarnungen wieder aufheben konnte, blieb die Lage in Österreich angespannt.
Am Dienstag gab die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) erneut Schneewarnstufe rot aus. Die Meteorologen rechneten noch bis Donnerstag an der Nordseite der Alpen mit bis zu 60 Zentimeter und auf den Bergen mit mehr als einem Meter Neuschnee. Das gelte vor allem für Vorarlberg, Nordtirol, Salzburg, die nördliche Obersteiermark, die Oberösterreichischen Voralpen und das Mostviertel.
Die großen Neuschneemengen dürften die Situation weiter verschärfen. Weitere Straßen und Bahnverbindungen könnten gesperrt werden, in weiteren Teilen könnte der Strom ausfallen. Zudem sei mit erhöhter Lawinengefahr zu rechnen. Nach einer kurzen Beruhigung am Freitag und Samstag dürfte die nächste Schneefront bereits am Sonntag die Alpennordseite erreichen.
Im Tiroler Zillertal wurde eine Straße auf einer Länge von rund hundert Metern durch eine Lawine verschoben. Die Gemeindestraße in Finkenberg wurde laut dem Sender ORF auf unbestimmte Zeit gesperrt, ein Ersatzweg sollte nur für Notfälle geöffnet werden. Von der Sperrung betroffen seien vermutlich rund 80 Menschen, darunter auch Touristen.
(K. Petersen--BTZ)