Ermittlungsverfahren gegen Betreiber von polnischem Escape Room nach Brand
Nach dem Tod von fünf feiernden Mädchen in einem Escape Room in Polen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Betreiber wegen fahrlässiger Tötung. Dem 28-Jährigen werde vorgeworfen, durch Fahrlässigkeit den tödlichen Brand in der Freizeiteinrichtung im nordpolnischen Koszalin am Freitagabend ausgelöst zu haben, sagte ein Sprecher am Sonntag laut der polnischen Nachrichtenagentur PAP.
Der Betreiber habe es zudem versäumt, für Fluchtmöglichkeiten aus dem Raum im Falle eines Notfalls zu sorgen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Anwälte des Mannes sagten polnischen Medien, er sei wegen des Todes von fünf 15-Jährigen in dem Escape Room am Boden zerstört und habe deren Familien sein Beileid ausgesprochen. Gleichzeitig weise der Betreiber den Vorwurf der Fahrlässigkeit zurück.
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki kündigte derweil an, sämtliche Escape Rooms zu schließen, die nicht über ausreichende Sicherheitsvorkehrungen verfügten. Feuerwehrexperten überprüften am Wochenende bereits fast 200 derartige Einrichtungen. Nach Angaben von Landes-Feuerwehrchef Leszek Suski erwiesen sich dabei mehr als hundert als nicht den Anforderungen genügend, 13 wurden umgehend von den Behörden geschlossen.
Escape Rooms sind die Kulisse für Abenteuerspiele, bei denen die Teilnehmer in einem Raum eingeschlossen werden. Um wieder hinaus zu gelangen, müssen sie eine Reihe von Rätseln lösen. Die Freizeiteinrichtungen werden weltweit immer beliebter.
(A. Lefebvre--BTZ)