Magnitogorsk: Helfer stellen nach Gasexplosion in Russland Suche ein
Nach der Gasexplosion in einem russischen Plattenbau haben die Rettungskräfte die Suche eingestellt. Helfer bargen bis Donnerstag 39 Leichen aus den Trümmern des Hauses in der Industriestadt Magnitogorsk. Damit wird nun niemand mehr vermisst.
"Für die Rettungsdienste ist hier nichts mehr zu tun. Die Arbeit ist beendet", sagte der russische Behördenvertreter Alexander Tschuprian. Die Explosion in dem neunstöckigen Plattenbau aus Sowjetzeiten hatte sich am Montagmorgen ereignet. 35 Wohnungen wurden bei der Gasexplosion zerstört, zehn weitere beschädigt. Dutzende Menschen verloren ihr Zuhause.
Insgesamt konnten sechs Menschen lebend gerettet werden, darunter zwei Kinder. Zuletzt war am Dienstag ein zehn Monate altes Baby lebend aus den Trümmern geborgen worden. Es kam mit schweren Erfrierungen, einer Kopfverletzung und mehreren Knochenbrüchen ins Krankenhaus.
Die Behörden kündigten finanzielle Hilfen an: Die Familien der Todesopfer sollen je eine Million Rubel (12.700 Euro) an Unterstützung bekommen, die Verletzten erhalten 400.000 Rubel. Familien, die ihre Wohnung verloren haben, sollen neben neuen Unterkünften bis zu 500.000 Rubel an Entschädigung erhalten. Auch ein Teil der Bestattungskosten wird demnach übernommen. Die ersten sechs Opfer sollen am Freitag beigesetzt werden.
In Russland kommt es immer wieder zu Gasexplosionen. Viele Gebäude stammen noch aus der Sowjetzeit und sind in schlechtem Zustand, vielfach werden auch Sicherheitsregeln nicht eingehalten. Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees waren die Gasinstallationen in dem Wohnblock in Magnitogorsk seit Monaten nicht kontrolliert worden.
(S. Soerensen--BTZ)