Magnitogorsk: Zahl der Toten nach Gasexplosion in Russland steigt auf 38
Nach der Gasexplosion in einem Plattenbau in Russland ist die Zahl der Toten auf 38 gestiegen. Die Rettungskräfte hätten weitere Leichen aus den Trümmern des Gebäudes geborgen, das am Silvestertag in der Industriestadt Magnitogorsk im Ural teilweise eingestürzt war, erklärte das Katastrophenschutzministerium am Donnerstag. Unter den Toten sind demnach auch sechs Kinder. Drei Menschen wurden noch unter den Trümmern vermisst.
Die Explosion in dem neunstöckigen Plattenbau aus Sowjetzeiten hatte sich am Montagmorgen ereignet. In dem 1973 errichteten Plattenbau wohnten fast 1100 Menschen. 35 Wohnungen wurden bei der Gasexplosion zerstört, zehn weitere beschädigt. Dutzende Menschen verloren ihr Zuhause.
Insgesamt konnten sechs Menschen lebend gerettet werden, darunter zwei Kinder. Zuletzt war am Dienstag ein zehn Monate altes Baby lebend aus den Trümmern geborgen worden. Es musste jedoch wegen schwerer Erfrierungen, einer Kopfverletzung und mehreren Knochenbrüchen im Krankenhaus behandelt werden. Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums bessert sich der Zustand des kleinen Wanja langsam.
Die Behörden kündigten finanzielle Hilfen an: Die Familien der Toten sollen eine Million Rubel (12.700 Euro) an Unterstützung bekommen, die Verletzten erhalten 400.000 Rubel. Familien, die ihre Wohnung verloren, sollen neben neuen Unterkünften bis zu 500.000 Rubel an Entschädigung erhalten. Auch ein Teil der Bestattungskosten wird demnach übernommen. Die ersten sechs Opfer sollen am Freitag beigesetzt werden.
In Russland kommt es immer wieder zu Gasexplosionen. Viele Gebäude stammen noch aus der Sowjetzeit und sind in schlechtem Zustand, vielfach werden auch Sicherheitsregeln nicht eingehalten. Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees waren die Gasinstallationen in dem Wohnblock in Magnitogorsk seit Monaten nicht kontrolliert worden.
(F. Schulze--BTZ)