Umweltbundesamt mahnt zu maßvollem Umgang mit Silvester-Feuerwerk
Das Bundesinnenministerium und das Umweltbundesamt haben zu einem maßvollen Umgang mit Silvesterfeuerwerk aufgerufen. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Günter Krings (CDU), sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview, Feuerwerk gehöre für viele Menschen zu Silvester dazu. "Aber jeder, der Feuerwerkskörper zündet, sollte dies besonnen und verantwortungsvoll tun und die Gefahren für sich und andere kennen."
Auf keinen Fall dürfe ein Feuerwerk in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen oder großen Menschenansammlungen abgebrannt werden, sagte Krings der Online-Ausgabe der Zeitung. "Wenn ich mir die Silvester-Szenen auf einigen Straßen in unseren Großstädten anschaue, scheinen einige die Gefahren nicht richtig einzuschätzen." Er finde es auch unverhältnismäßig, noch am gesamten Neujahrstag Böller zu zünden.
Die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, machte vor allem Umweltaspekte geltend. Wer zu Silvester weniger Feuerwerk benutze oder ganz darauf verzichte, könne dazu beitragen, "die Feinstaubbelastung zu verringern". Sie verwies zudem auf die gesundheitlichen Folgen von Feinstaub. "Die Wirkungen reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen."
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, warnte hingegen vor einer Bevormundung der Bürger. "Wir sollten Feuerwerk als Brauchtum respektieren", sagte er hierzu. In Deutschland sei es langjährige Tradition, das neue Jahr mit einem Feuerwerk zu begrüßen. "Die Menschen bringen damit ihre Lebensfreude, aber auch ihre Hoffnung auf ein glückliches neues Jahr zum Ausdruck", sagte er. "Das sollten wir akzeptieren."
Es sei keine Lösung, Silvesterfeuerwerke und Böller grundsätzlich zu verbieten, sagte Landsberg. Zugleich forderte er, dass dabei sämtliche Sicherheitsanforderungen beachtet werden. Städte und Gemeinden müssten sich mit Blick auf mögliche Gefahren und Sicherheitsrisiken gemeinsam mit Polizei und Rettungskräften gut für diese Zeit rüsten, sagte er nach BTZ-Information.
(D. Wassiljew--BTZ)