Bluttat in Wien steht in Verbindung zu krimineller Bande im Westbalkan
Nach dem Schusswaffenangriff in der Wiener Innenstadt mit einem Toten und einem Schwerverletzten geht die Polizei von einem Verbrechen im Zusammenhang mit einer kriminellen Bande aus dem Balkan aus. "Zum jetzigen Stand dürfte die Tat im Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität im Bereich des Westbalkans stehen", hieß es am Samstag in einer Mitteilung der Polizei.
Am Freitag gegen 13.30 Uhr war im Wiener Stadtzentrum auf drei Männer geschossen worden, die gerade ein Restaurant verließen. Ein 32-Jähriger starb, ein 23-Jähriger wurde schwer verletzt. Der nach Polizeiangaben rund 30-jährige Täter entkam zu Fuß. Gegen ihn wurde eine Fahndung eingeleitet.
Die Schüsse im bei Touristen beliebten historischen Stadtzentrum hatten kurzzeitig Panik ausgelöst. Die Polizei erklärte aber, ein "terroristisches Motiv" könne ausgeschlossen werden, es habe sich offenbar um eine "gezielte Straftat" gehandelt.
Die Zeitung "Vijesti" aus Montenegro veröffentlichte inzwischen den mutmaßlichen Namen des Todesopfers. Es habe sich nach Einschätzung der Polizei um "ein wichtiges Mitglied" einer Drogenbande gehandelt. Diese führe seit 2014 einen blutigen Machtkampf mit einer anderen Drogenbande, in dem bereits etwa 30 Menschen in Montenegro und Serbien getötet worden seien, schrieb das Blatt.
Montenegrinische Medien berichteten außerdem, das Todesopfer sei erst diesen Monat aus dem Gefängnis entlassen worden. Dort habe der Mann wegen Bombenanschlägen auf zwei Vertreter der Strafvollzugsbehörden eingesessen.
(A. Lefebvre--BTZ)