Schmuggel von rund 100.000 Glasaalen am Frankfurter Flughafen vereitelt
Erneut ist am Frankfurter Flughafen ein großangelegter Schmuggel von geschützten Glasaalen vereitelt worden. Im Gepäck eines malaysischen Reisenden seien schätzungsweise 100.000 Tiere entdeckt worden, teilte die Bundespolizei in der hessischen Stadt am Donnertag mit. Vor rund drei Wochen waren dort bereits 2000 Glasaale in einem Koffer gefunden worden.
Mitarbeiter der Sicherheitskontrolle des Flughafens hatten die Aale den Angaben zufolge am Mittwoch im Gepäck eines 59-Jährigen entdeckt, der über Moskau nach Vietnam fliegen wollte. Sie verständigen die Bundespolizei. In den insgesamt drei Koffern des Reisenden fanden die Beamten dann 26 mit Wasser gefüllte Beutel, in den schätzungsweise 100.000 Glasaale schwammen.
Glasaale sind junge, noch fast durchsichtige Aale. In Asien gelten sie als Delikatesse und werden teuer gehandelt. Sie sind geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht exportiert werden. Laut Polizei wurden die beschlagnahmten Tiere am Mittwoch im Rhein ausgesetzt. In deutschen Flüssen war der Aal-Bestand in den 1980er Jahren eingebrochen.
Der Fluggast aus Malaysia war nach den bisherigen Ermittlungen mit einem Mietwagen aus Frankreich gekommen und wollte über Frankfurt und Moskau nach Vietnam fliegen. Nach eigenen Angaben sollte er die Aale dort an einen Unbekannten übergeben. Er musste nach seiner Entdeckung eine sogenannte Sicherheitsleistung von 2000 Euro zahlen, durfte aber weiterreisen.
In ihrem Jugendstadium leben Aale im Meer, erst die erwachsenen Tiere bevölkern als Süßwasserfische die Binnengewässer. Glasaale schwimmen in der offenen See oder leben in den Mündungsgebieten von Flüssen. Bereits in dem Schmuggelfall von Ende November gingen die Ermittler davon aus, dass die rund 2000 Aale in Frankreich, Spanien oder Portugal in Flussmündungen eingefangen worden waren.
(A. Lefebvre--BTZ)