Italien: Renzo Piano soll neue Brücke nach Einsturz in Genua bauen
Vier Monate nach dem Brückeneinsturz von Genua hat die Stadt den Stararchitekten Renzo Piano mit dem Neubau beauftragt. Der gebürtige Genuese betrachte das Bauprojekt als eine "Spende" an seine Heimatstadt und wolle auf ein Honorar verzichten, teilte Bürgermeister Marco Bucci am Dienstag mit. Der 81-jährige Piano hatte seinen Entwurf im September vorgestellt. "Das wird mindestens tausend Jahre halten", versprach er damals.
Die Autobahnbrücke war am 14. August völlig unerwartet eingestürzt. 43 Menschen kamen ums Leben, dutzende weitere wurden verletzt, als ein etwa 200 Meter langes Stück der Morandi-Brücke in die Tiefe fiel. Pianos Entwurf sieht eine weiß gestrichene Stahlkonstruktion vor, welche die Hafenstadt überspannt. Bei dem Entwurf der Brücke habe er sich von Booten inspirieren lassen - "weil das etwas mit Genua zu tun hat", sagte er bei der Vorstellung.
Die Kosten des Neubaus werden auf 202 Millionen Euro geschätzt. Der Auftrag zur Ausführung des Baus wurde an ein Konsortium aus drei italienischen Firmen vergeben: Salini Impregilo, Fincantieri und Italferr. Renzo Piano ist einer der profiliertesten Architekten der Welt. Er entwarf unter anderem das Centre Pompidou in Paris und Teile der Neubebauung des Potsdamer Platzes in Berlin.
(S. Soerensen--BTZ)