Familie von Soulmusiker Marvin Gaye gewinnt Urheberrechtsstreit
Die Familie des verstorbenen Soulmusikers Marvin Gaye hat vor der US-Justiz einen spektakulären Erfolg gegen die Musiker Pharrell Williams und Robin Thicke errungen. Ein Gericht in Los Angeles verurteilte das Duo in einem Plagiatsprozess zur Zahlung von fast fünf Millionen Dollar (4,4 Millionen Euro). Der Bezirksrichter John Kronstadt befand, dass der Song "Blurred Lines" der US-Musiker zu sehr dem Gaye-Hit "Got to Give It Up" von 1977 ähnele.
Das Urteil vom 6. Dezember wurde am Donnerstag (Ortszeit) öffentlich. In einem Gerichtsentscheid aus dem Jahr 2015 waren der Gaye-Familie sogar mehr als sieben Millionen Dollar zugesprochen worden. Die Summe war aber später auf 5,3 Millionen Dollar verringert worden. In dem neuen Urteil wurde der Familie zudem die Hälfte der Lizenzgebühren zugesprochen.
"Blurred Lines" war 2013 der erfolgreichste Song in den USA. Er brachte 16,5 Millionen Dollar ein - von denen Williams und Thicke den Gerichtsdokumenten zufolge jeweils fünf Millionen Dollar erhielten.
Williams, der vor allem auch durch den Erfolgssong "Happy" bekannt ist, hatte 2015 vor Gericht gesagt, er könne zwar verstehen, dass Fans die beiden Lieder miteinander verbinden. "Aber Soulmusik klingt nun einmal wie Soulmusik", fügte er hinzu. Das Urteil diskriminiere alle Kreativen, die etwas schüfen, das möglicherweise von etwas anderem inspiriert sei.
Marvin Gaye ist für Hits wie "I Heard It Through the Grapevine", "Sexual Healing" und "Lets Get It On" weltberühmt. Er wurde im Jahr 1984, einen Tag vor seinem 45. Geburtstag, von seinem Vater erschossen.
(L. Andersson--BTZ)