Virgin Galactic gelingt erster bemannter Testflug von Kalifornien ins All
Als erstes privates Raumfahrtunternehmen hat Virgin Galactic am Donnerstag einen bemanntes Flugzeug von den USA aus ins All geschickt. Unternehmenschef Richard Branson sprach von einem neuen "Kapitel in der Erkundung des Weltraums". Der Brite will Privatleute künftig für 250.000 Dollar (220.000 Euro) den Flug ins All. Die Piloten erreichten bei ihrem Testflug eine Höhe von 82,7 Kilometern.
Das auf den Namen VSS Unity getaufte SpaceShipTwo erreichte 60 nach dem Start das All. Nach US-Definition liegt die Grenze zum Weltraum bei etwa 80,4 Kilometern und damit in geringerer Höhe als nach internationale Standards, denen zufolge der Übergang bei 100 Kilometern erfolgt.
Virgin Galactic hatte den Flug nach einem Unfall im Jahr 2014, bei dem ein Testpilot ums Leben gekommen war mehrfach verschoben. Seit dem Ende des Spaceshuttle-Programms der Nasa im Jahr 2011 hatten, war von den USA aus kein bemanntes Raumfahrzeug mehr in das All gestartet. Weltweit sind Raumfahrtunternehmen derzeit abhängig von der russischen Sojus-Rakete, um Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS zu befördern.
Die Nasa gratulierte zum Erfolg: "Glückwunsch an Virgin Galactic für den erfolgreichen Flug von SpaceShipTwo in den Weltraum", schrieb die Raumfahrtbehörde beim Onlinedienst Twitter. Nicht nur Virgin Galactic sieht ein großes Potenzial im Weltraumtourismus. Auch weitere Unternehmen kündigten für 2019 Testflüge an. Bereits 600 Kunden zahlten die Gebühr von 250.000 Dollar an Virgin Galactic, um sich ihre Plätze für den Flug ins All zu sichern.
(F. Burkhard--BTZ)