Ärzte holen Splitter aus Auge von angeschossenem Kleinkind in Indien
Ärzte in der Region Kashmir haben einen Metallsplitter aus dem Auge eines Kindes entfernt, das bei gewaltsamen Protestesn Ende November schwer verletzt worden war. Die Chirurgen konnten am Donnerstag jedoch nicht sagen, ob das Sehvermögen des betroffenen Auges der 20 Monate alten Hiba zurückkehren werde. Das Mädchen hatte eine Schussverletzung bei Auseinandersetzungen zwischen indischen Streitkräften und Dorfbewohnern erlitten.
"Wir haben das Kügelchen entfernen können, aber ihr Auge war zerstört", sagte einer der Chirurgen am Shri Maharaja Hari Singh Krankenhaus. Da sie so jung sei, könnten noch keine Sehtests gemacht werden, um die Entwicklung der Verletzung abschätzen zu können.
Der Vorfall hatte für Empörung gesorgt. Die Eltern hatten angegeben, ihr Kind sei getroffen worden, als sie den Tränengas-Wolken entkommen wollten.
In der überwiegend muslimischen Kashmir-Region kommt es immer wieder zu gewaltsamen Protesten gegen die Indische Zentralregierung. Diese erlaubte 2010 den Einsatz von sogenannten nicht tödlichen Schusswaffen gegen Zivilisten in der Unruheregion. Nach Angaben der indischen Regierung starben 2017 allein binnen acht Monaten 13 Menschen durch die Waffeneinsatz, mehr als 6000 wurden verletzt, darunter waren fast 800 Augenverletzungen
(A. Lefebvre--BTZ)