US-Milliardär spendet 50 Millionen Dollar für Kampf gegen Opiate-Krise
Der US-Milliardär Michael Bloomberg spendet rund 50 Millionen Dollar (44 Millionen Euro) für den Kampf gegen die in den Vereinigten Staaten weit verbreitete Opiate-Sucht. Wie die Stiftung des früheren New Yorker Bürgermeisters am Freitag mitteilte, soll das Geld zehn US-Bundesstaaten bei der Verhinderung sowie Therapie der Abhängigkeit von diesen Schmerzmitteln helfen.
Bloomberg bezeichnete die dramatische Ausbreitung der Opiate-Sucht bei einer Veranstaltung in Washington als "nationale Krise". Er verwies darauf, dass laut einer neuen Statistik die Lebenserwartung zuletzt erstmals seit dem Ersten Weltkrieg gesunken sei. Opiate seien ein Hauptgrund für diesen "alarmierenden Trend".
Nach den am Mittwoch von der Gesundheitsbehörde CDC veröffentlichten Zahlen sank die durchschnittliche Lebenserwartung in den USA im vergangenen Jahr auf 78,6 Jahre, das waren 0,1 Jahre weniger als 2016. Als eine der Ursachen nannte die Behörde die stark gestiegene Zahl von Drogen-Überdosen. Sie nahm um 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu.
Auch US-Präsident Donald Trump hat die Bekämpfung der Opiate-Abhängigkeit zu einem zentralen Anliegen erklärt. Kritiker werfen ihm allerdings vor, bislang wenig Konkretes gegen diese Krise unternommen zu haben.
Bloomberg ist einer der größten Privatspender der USA. Erst kürzlich hatte er angekündigt 1,8 Milliarden Dollar an die Johns-Hopkins-Universität zu spenden, an der er früher studierte. Dies ist vermutlich die bislang größte Spende an eine Hochschule überhaupt. Mit dem Geld sollen Stipendien für Studenten aus einkommensschwächeren Familien finanziert werden.
Bloomberg engagiert sich auch stark im Klimaschutz. Der Trump-Kritiker erwägt nach eigenen Angaben, sich um die Präsidentschaftskandidatur der oppositionellen Demokraten zu bewerben. In die Partei war er erst im Oktober zurückgekehrt. Der 76-jährige Gründer eines Finanzdaten- und Medienunternehmens war bis zum Jahr 2001 Demokrat, wechselte dann zu den Republikanern und war später parteilos.
(A. Madsen--BTZ)