Betrügerin gibt sich als Witwe von südkoreanischem Ex-Präsidenten aus
In Südkorea ist am Freitag eine Betrügerin festgenommen worden, die sich als ehemalige Präsidentengattin ausgegeben und einen Lokalpolitiker um umgerechnet knapp 350.000 Euro gebracht haben soll. Nach Medienberichten gab die Frau vor, Kwon Yang Sook zu sein, die Witwe des ehemaligen Präsidenten Roh Moo Hyun.
Im Dezember habe die Frau den damaligen Bürgermeister der Stadt Gwangju, Yoon Jang Hyun, überredet, ihr 450 Millionen Won (349.000 Euro) zu überweisen, berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Sie beteuerte demnach, sie brauche das Geld für ihre Tochter und werde es schnell zurückzahlen.
Yoon wollte von der Demokratischen Partei für eine zweite Amtszeit als Bürgermeister der Stadt im Süden des Landes nominiert zu werden. Dieser Partei gehörte auch Roh an und Südkoreas derzeitiger Staatschef Moon Jae In ist ebenfalls Mitglied.
Die Betrügerin soll rund zehn Prominente in Gwangju angeschrieben haben. Yoon war der Einzige, der darauf einging. In der Folge wurde er nicht als Bürgermeisterkandidat nominiert und kehrte der Politik den Rücken.
Illegale Beeinflussung von Politikern ist in Südkorea keine Seltenheit. Moons Amtsvorgänger Lee Myung Bak und Park Geun Hye sitzen wegen Korruption Haftstrafen ab. Der ehemalige Präsident Roh Moo Hyun hatte sich 2009 nach einer Befragung zu Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit seiner Frau das Leben genommen, indem er von einer Klippe sprang.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)