Haftstrafen für thailändischen Staatsanwalt wegen Schmuggels von Rhinozeros-Hörnern
Wegen Schmuggels von Rhinozeros-Hörnern sind ein thailändischer Staatsanwalt und zwei Frauen zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Trio wurde am Dienstag wegen der versuchten Einfuhr von mehr als 20 Hörnern der bedrohten Tierart schuldig gesprochen, wie das Gericht in der Stadt Samut Prakan mitteilte.
Die Schmugglerinnen hatten versucht, die Hörner der unter Schutz stehenden Tiere am Bangkoker Flughafen in großen Taschen durch den Zoll zu bringen, der Staatsanwalt hatte ihnen dabei geholfen. Im Gepäck der Frauen fanden Zollbeamte 21 Rhinozeros-Hörner mit einem Gewicht von insgesamt 49 Kilogramm und einem Schwarzmarktwert von rund 1,2 Millionen Euro. Die Hörner stammten Ermittlungen zufolge aus Afrika, wo Nashörner von Wilderern gejagt werden.
Dem Gericht zufolge hatte der Staatsanwalt versucht, Grenzbeamte von einer Kontrolle des Schmuggel-Gepäcks abzubringen und gesagt, darin befänden sich Weinflaschen. Zudem soll er versucht haben, die Grenzer zu bestechen.
Rhinozeros-Hörner sind vor allem in Asien begehrt, wo sie trotz nicht bewiesener Heilwirkung in der traditionellen Medizin verwendet werden. Bei Sammlern gelten Schnitzereien aus den Hörnern zudem als Statussymbol. Auf dem Schwarzmarkt ist ein Kilo Rhinozeros-Horn bis zu 55.000 Euro wert. Die Zahl der Nashörner ging von rund 500.000 Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute auf etwa 30.000 zurück.
(P. Rasmussen--BTZ)