Angreifer erschießt auf Krankenhausgelände in Chicago drei Menschen
Auf einem Krankenhausgelände in der US-Metropole Chicago hat ein Angreifer drei Menschen erschossen. Bei den Opfern handle es sich um zwei Mitarbeiterinnen der Klinik und einen Polizisten, sagte Polizeichef Eddie Johnson am Montag. Bei einem Schusswechsel mit der Polizei kam schließlich auch der mutmaßliche Täter ums Leben.
Der Mann habe zunächst auf dem Parkplatz des Mercy-Krankenhauses bei einem Streit eine Frau erschossen, mit der er zusammenlebte, sagte Johnson. Dann habe er das Feuer auf eintreffende Polizisten eröffnet und sei in das Krankenhausgebäude gerannt. Es folgte ein mehrminütiger Schusswechsel zwischen dem Mann und der Polizei, die mit einem Großaufgebot und Scharfschützen anrückte.
Dabei erschoss der Angreifer Johnson zufolge auch eine Frau, als diese gerade einen Fahrstuhl verließ. Der Täter erlitt schließlich tödliche Verletzungen. Unklar war zunächst, ob er von der Polizei erschossen wurde oder sich selbst das Leben nahm. Der Bürgermeister von Chicago, Rahm Emanuel, sagte, bei den weiblichen Opfern handle es sich um eine Ärztin und eine pharmazeutische Assistentin.
Augenzeugen schilderten schockierende Szenen. Er habe den Schützen und eine Frau zunächst gemeinsam zum Krankenhaus-Parkplatz laufen sehen, sagte James Gray zu Journalisten. Plötzlich habe der Mann der Frau mehrfach in die Brust geschossen. "Als sie auf den Boden gefallen ist, hat er sich über sie gestellt und drei weitere Male auf sie geschossen." Die Bluttat habe gewirkt wie eine "Filmszene".
Fernsehbilder zeigten, wie verängstigte Patienten und Krankenhausmitarbeiter mit erhobenen Händen das Krankenhaus verließen, während Polizisten die Gegend absperrten. Eine Krankenhausmitarbeiterin sagte der "Chicago Tribune", alle Mitarbeiter seien zunächst aufgefordert, die Türen zu versperren. Dann sei die Aufforderung gekommen, zu fliehen.
Chicago, die drittgrößte Stadt der USA, ist berüchtigt für viele Gewalttaten. Im vergangenen Jahr wurden dort 675 Morde begangen - mehr als in New York und Los Angeles zusammen.
(P. Rasmussen--BTZ)