USA: San Francisco erstickt im beißenden Rauch der Waldbrände
Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien sind hunderte Kilometer entfernt, doch ihr giftiger Rauch verpestet inzwischen auch die Luft von San Francisco. Die Gesundheitsbehörden der Stadt gaben wegen der "sehr ungesunden Luftqualität" die höchste Warnstufe aus: Alle öffentlichen Schulen blieben am Freitag geschlossen, die berühmten offenen Straßenbahnen stellten ihren Betrieb ein. Die Bewohner wurden aufgerufen, in geschlossenen Räumen zu bleiben.
Die Luftqualität erreichte in etwa das Niveau von Smog-geplagten Städten in China oder Südostasien. Fotos in den sozialen Netzwerken zeigten eine von dickem Smog verhüllte Golden Gate Bridge. Um sicher zu gehen, dass die Menschen sich nur in geschlossenen Fahrzeugen fortbewegten, war der Busservice auf Anweisung von Bürgermeisterin London Breed kostenlos.
Die seit einer Woche wütenden Waldbrände sind die verheerendsten in der Geschichte Kaliforniens: Mindestens 63 Menschen starben durch das "Camp Fire" im Norden des US-Bundestaats, drei weitere kamen im kleineren "Woolsey Fire" nahe Malibu ums Leben.
Am schlimmsten ist die Situation in der Kleinstadt Paradise, die vor einer Woche von den sich rasend ausbreitenden Flammen des "Camp Fire" völlig zerstört wurde. In Paradise und seiner Umgebung, wo besonders viele Rentner leben, werden nach Angaben der Polizei noch mehr als 600 Menschen vermisst.
US-Präsident Donald Trump will sich am Samstag bei einem Besuch in der Region ein Bild von der Lage machen und Opfer treffen.
(O. Joergensen--BTZ)