USA: Joaquín Guzmán "El Chapo" darf seine Frau nicht umarmen
Der in New York vor Gericht stehende mexikanische Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán darf seine Frau nicht umarmen. Der Richter Brian Cogan lehnte einen entsprechenden Antrag des Angeklagten am Donnerstag ab, weil jeglicher Körperkontakt den strengen Sicherheitsvorgaben widerspreche. Der 61-jährige Guzmán hatte beantragt, vor dem Beginn der Eröffnungsplädoyers am Dienstag seine Frau Emma Coronel begrüßen und umarmen zu dürfen.
Richter Cogan lobte zwar das vorbildliche Verhalten des Angeklagten vor Gericht und in Haft, verwies aber auf die eigens für Guzmán festgelegten, besonders strengen Sicherheitsauflagen. Damit solle jeder Versuch unterbunden werden, dass Guzmán einen Ausbruch oder einen Angriff plane.
Der Drogenboss war in Mexiko zwei Mal aus dem Gefängnis ausgebrochen, bevor er wieder gefasst und im Januar 2017 an die USA ausgeliefert wurde. Dort sitzt er in Einzelhaft und darf mit seiner Frau nicht kommunizieren. Die 29-jährige frühere Schönheitskönigin ist die Mutter von Guzmáns sieben Jahre alten Zwillingen.
Der Drogenboss muss sich in den USA unter anderem wegen Drogenschmuggels, Waffenhandels und Geldwäsche verantworten. Laut Anklage soll das mexikanische Sinaloa-Kartell unter seiner Führung zwischen 1989 und 2014 fast 155 Tonnen Kokain und große Mengen andere Drogen in die USA geschmuggelt haben. Guzmán droht lebenslange Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis. In dem auf vier Monate angesetzten Prozess wurden diese Woche zunächst die Geschworenen ausgewählt.
(L. Brown--BTZ)