Jeff Koons in Frankreich wegen Plagiats zu einer Geldstrafe verurteilt
In einem Streit um eine Schweineskulptur ist der US-Künstler Jeff Koons wegen Plagiats zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Ein Gericht in Paris sah es als erwiesen an, dass Koons für seine Porzellanskulptur "Fait dhiver" bei einer Werbekampagne des Bekleidungsunternehmes Naf-Naf abgekupfert hatte. Das Gericht verurteilte Koons, dessen Firma sowie den Ausstellungsort Centre Pompidou zur Zahlung von insgesamt 135.000 Euro Schadenersatz an den Werbemacher Franck Davidovici.
Die Skulptur - ein Schwein neben einer liegenden, halbnackten Frau - weist eine frappierende Ähnlichkeit mit der Kampagne auf, die Davidovici Mitte der 80er Jahre für Naf-Naf konzipiert hatte.
Das Gericht verurteilte Koons Firma Jeff Koons LLC zudem zur Zahlung von 11.000 Euro an Davidovici, weil die Skulptur auf der Website des Künstlers gezeigt wurde. Der Verlag Flammarion muss seinerseits 2000 Euro zahlen, weil er das Kunstwerk in einem Buch abgebildet hatte. Die von Davidovici geforderte Beschlagnahmung der Skulptur ordnete das Gericht aber nicht an.
"Fait dhiver" war erstmals 1988 in einer New Yorker Galerie und anschließend in mehreren Ländern gezeigt worden. Nachdem das Pariser Centre Pompidou die Skulptur 2014 ausgestellt hatte, reichte Davidovici Klage gegen Koons ein. Von der Skulptur gibt es vier Kopien, eine davon brachte bei einer Auktion in New York 4,7 Millionen Dollar (rund 4,1 Millionen Euro) ein.
Es ist nicht das erste Plagiats-Urteil gegen den US-Künstler. Im März 2017 wurde er von einem Pariser Gericht verurteilt, weil er bei seiner Porzellanskulptur "Naked" (Nackt) mit zwei nackten Kindern von einem Werk des Fotografen Jean-François Bauret abgekupfert hatte.
(L. Pchartschoy--BTZ)