106-Jährige aus El Salvador am Wahltag in den USA eingebürgert
Am Tag der Kongress- und Gouverneurswahlen in den USA ist dort eine 106-jährige Frau aus El Salvador eingebürgert worden. Bei der Zeremonie am Dienstag in Fairfax bei Washington hielt María Valles Bonilla eine kleine US-Fahne in der Hand und hatte die Hand aufs Herz gelegt.
Die Seniorin aus Zentralamerika wurde von Kindern, Enkeln und Urenkeln begleitet. Der Eid auf die Verfassung wurde ihr von Ex-Außenministerin Madeleine Albright abgenommen, wie BERLINER TAGESZEITUNG aktuell erfuhr.
Die Annahme der US-Staatsbürgerschaft sei "das wichtigste Ereignis" in ihrem Leben, wurde Valles Bonilla zitiert. Ein Sprecher der Einwanderungsbehörde USCIS sagte, die Seniorin habe in den Gesprächen zur Prüfung ihres Antrags gesagt, es sei der Traum ihres verstorbenen Ehemannes gewesen, US-Bürger zu werden. In Gedenken an ihn habe sie dann für sich das Einbürgerungsverfahren betrieben.
Präsident Donald Trump hatte im jüngsten Wahlkampf Stimmung gegen Migranten aus Zentralamerika gemacht. Seine Attacken richteten sich jedoch gegen die illegale Zuwanderung. Valles Bonilla erfüllte nach Angaben des Behördensprechers alle Voraussetzungen für die Einbürgerung. Mehrere ihrer Kinder sind laut CNN US-Bürger, sie selbst hatte bereits seit etwa sechs Jahren eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung.
Die 106-Jährige ist im Übrigen nicht der älteste Mensch, der in den USA eingebürgert wurde. Diese Ehre gebührt dem Sender zufolge einem 117-jährigen Mann aus der Türkei, der 1997 in Los Angeles die US-Staatsbürgerschaft annahm.
(D. Meier--BTZ)