Forschung: Erste bundesweite Studie zu Sexualität und Gesundheit
Es geht um Erfahrungen in der Liebe, Sexpraktiken und sexuell übertragbare Krankheiten: Mit einer großangelegten wissenschaftlichen Studie wollen Hamburger Forscher das Thema Gesundheit und Sexualität in der deutschen Bevölkerung durchleuchten, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am Montag in Köln mitteilte. Ein Schwerpunkt ist die Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV, Chlamydien, Syphilis oder Humanen Papillomviren und das Wissen darüber.
"Studien weisen darauf hin, dass in den letzten Jahren das Risiko, sich in Deutschland mit bestimmten sexuell übertragbaren Infektionen zu infizieren, wieder zugenommen hat", erklärte Arne Dekker vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), einer der Studienleiter. Über den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit bestimmter Infektionen und sexuellem Verhalten sei bislang aber wenig bekannt.
"Die Ergebnisse der Studie sollen dabei helfen, Präventions-, Vorsorge- und Versorgungsmaßnahmen im Bereich der sexuellen Gesundheit zu entwickeln", betonte Peer Briken, Direktor des Instituts für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie am UKE, der die Studie ebenfalls leitet.
Es handelt sich demnach um die erste bundesweite wissenschaftliche Befragung zu Gesundheit und Sexualität. Bis Ende April kommenden Jahres sollen dazu 5000 Menschen im Alter von 18 bis 75 Jahren zu dem Thema befragt werden. Abgefragt werden etwa bisherige Erfahrungen mit Liebe, Sexualität und Partnerschaft, sexuelle Vorlieben, aber auch Probleme und eben Fragen nach sexuell übertragbaren Krankheiten. Erste Ergebnisse sollen Ende 2019 vorliegen.
(A. Walsh--BTZ)