Osterinsel will archäologische Funde von Norwegen zurückfordern
Die Behörden der Osterinsel wollen eine umfassende Sammlung archäologischer Funde vom norwegischen Kon-Tiki-Museum in Oslo zurückfordern. Die Sammlung umfasse "archäologische und ethnografische Stücke, Skulpturen, genetisches Material sowie eine große Anzahl Fotos aus den 1950er Jahren", erklärte Chiles Außenminister Roberto Ampuero am Donnerstag. Das norwegische Museum sei bereit, die Rückgabe zu diskutieren, deutete Ampuero nach einem Treffen mit seiner norwegischen Amtskollegin Ine Eriksen Soreide in dieser Woche an.
Die Provinzgouverneurin der im Pazifik gelegenen Osterinsel, Tarita Alarcón, trifft sich in zwei Wochen mit dem Direktor des Kon-Tiki-Museums, Martin Biehl, um ihn um die Rückgabe der Kollektion zu bitten. Die Exponate wurden vom legendären norwegischen Forscher Thor Heyerdahl während seiner Reise zur Osterinsel in den 1950er Jahren zusammengesammelt.
Chile verhandelt derzeit auch mit dem British Museum in London über die Rückgabe einer der weltbekannten geheimnisvollen Moai-Steinstatuen der Insel. Der Minister für Nationalgüter, Felipe Ward, reist am 15. November nach London, um die Verhandlungen aufzunehmen.
Die Osterinsel gehört seit 1992 zum Weltkulturerbe der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco). Ihr Name soll daher stammen, dass europäische Seefahrer sie erstmals Ostern 1722 erwähnten. Chile gliederte das 3500 Kilometer westlich vor seiner Küste gelegene Eiland 1888 in sein Staatsgebiet ein.
(T. Jones--BTZ)