Fast zwei Drittel der Studierenden leiden unter starken Kopfschmerzen
Fast zwei Drittel der Studierenden in Deutschland leiden unter Kopfschmerzen. Wie eine am Donnerstag in Berlin veröffentlichte Studie der Krankenkasse Barmer zeigt, sind rund 1,8 der insgesamt 2,8 Millionen Studierenden und damit 64 Prozent von Migräne oder Kopfschmerzen betroffen. Bei fast jedem Dritten - das sind rund 900.000 Studierende - ist der Alltag dadurch deutlich beeinträchtigt.
Durch Kopfschmerzen verlieren die Studierenden im Schnitt monatlich 2,4 Arbeitstage an der Hochschule. Bei Migräne sind es sogar 2,7 Tage. Frauen leiden zudem deutlich häufiger unter Kopfschmerzen als Männer - fast drei Viertel (75 Prozent) der Studentinnen und mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Studenten sind betroffen.
Besonders häufig leiden Studierende demnach unter Migräne. Rund 62 Prozent der angehenden Akademiker geben an, von solchen Attacken betroffen zu sein. Mehr als ein Drittel (35,2 Prozent) wird von sogenannten Spannungskopfschmerzen geplagt und drei Prozent der Kopfschmerzen werden durch den falschen Gebrauch von Kopfschmerzmedikamenten verursacht.
Der Dauergebrauch von Schmerzmitteln kann wiederum Kopfschmerzen auslösen. Ein solcher medikamentenbedingter Dauerkopfschmerz kann schon dann auftreten, wenn an mehr als zehn Tagen im Monat Schmerzmittel geschluckt werden.
Die Umfrage belegt nach Angaben von Barmer-Chef Christoph Straub den bereits länger bekannten Trend zu mehr Kopfschmerzerkrankungen bei jüngeren Erwachsenen. Er forderte Angebote, um Schmerzattacken soweit vorzubeugen, dass sie die eigene Gesundheit und den Erfolg des Studiums nicht gefährden.
Gemeinsam mit der Schmerzklinik Kiel und der ZIES gemeinnützigen Gesellschaft mbH Frankfurt am Main initiierte die Kasse ein Modellprojekt namens "Kopfhoch", das Kopfschmerzen vorbeugen soll. Einbezogen sind drei Hochschulen in Dresden, Berlin und Kiel. Die Experten werteten unter anderem knapp 2200 Datensätze von Studenten und Mitarbeitern aus.
(F. Burkhard--BTZ)