Gymnasiast bedroht Lehrerin mit Softair-Waffe - Verfahren eingeleitet
Ein französischer Gymnasiast, der seine Lehrerin mit einer Waffe bedrohte, muss harte Konsequenzen fürchten: Die Staatsanwaltschaft in Créteil bei Paris eröffnete am Sonntagabend ein Ermittlungsverfahren wegen "schwerer Gewalt" gegen den 15-Jährigen. Nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG" drohen ihm nach Jugendstrafrecht 40 Monate Haft. Bei der Waffe handelt es sich nach Angaben der Justiz um eine Softair-Pistole, die bei Geländespielen eingesetzt wird und Verletzungen verursachen kann.
Auf dem von Klassenkameraden des Schülers gefilmten Handyvideo ist zu sehen, wie der Schüler die Pistole auf den Kopf der Lehrerin richtet. Er fordert sie auf, ihn als "anwesend" einzutragen statt als "abwesend". Hinter ihm macht ein Mitschüler abfällige Gesten, in der Klasse ist Gekicher zu hören. Der Vorfall ereignete sich in dem Vorort Créteil am südöstlichen Stadtrand von Paris in dem Gymnasium Édouard Branly, das bisher keinen schlechten Ruf hatte.
Das in sozialen Netzwerken verbreitete Video sorgte in Frankreich am Wochenende für Empörung bis an die Staatsspitze: Präsident Emmanuel Macron erklärte auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe das Innen- und Bildungsministerium angewiesen, "alle Maßnahmen zu ergreifen, damit die Tat bestraft wird" und sich ein solcher Vorfall an Schulen nicht wiederhole.
Der 15-Jährige gab bei einer ersten Polizeibefragung an, der Überfall auf die Lehrerin sei nur "ein Spaß" gewesen. Er habe nicht gewusst, dass er gefilmt werde.
(A. Williams--BTZ)