Mindestens fünf Tote nach heftigem Regen und Überflutungen in Tunesien
Bei heftigen Unwettern und anschließenden Überschwemmungen sind in Tunesien mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen, zwei weitere galten am Donnerstag noch als vermisst. In manchen Regionen des Landes stieg das Hochwasser in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben der Behörden um zwei Meter. Häuser und Geschäfte wurden verwüstet, Familien verbrachten die Nacht auf den Dächern ihrer Häuser.
Im ganzen Land waren Straßen und Schienen überschwemmt, viele Schulen blieben am Donnerstag geschlossen. Selbst im Zentrum der Hauptstadt Tunis wateten die Menschen durch überflutete Gassen. Allein dort fielen in der Nacht rund 110 Millimeter Regen, wie der tunesische Wetterdienst mitteilte.
Erst vor knapp einem Monat waren bei plötzlichen Überschwemmungen infolge starker Regenfälle im Nordosten Tunesiens mindestens fünf Menschen umgekommen. Damals wie heute führen die Menschen die Unglücke auf dieselben Missstände zurück: Trockentäler, sogenannte Wadis, die das Wasser nach starken Regenfällen eigentlich ableiten sollen, werden nicht instand gehalten, sind oftmals mit Müll und Schutt verstopft oder von illegalen Bauten versperrt.
So wurden beispielsweise in einem besonders betroffenen Viertel der Ortschaft MHamdia drei von vier Abläufen von einem Anwohner zementiert, um dort bauen zu können.
(H. Müller--BTZ)