Geiselnahme bei Raubüberfall in Brasilien endet mit dem Tod von Tätern
Ein Raubüberfall auf ein Lotto-Büro mit anschließender Geiselnahme ist in Brasilien mit der Erschießung von vier der fünf Täter zu Ende gegangen. Nach Angaben der Behörden in Manaus, der Hauptstadt des nördlichen Bundesstaates Amazonas, wurde dank der Geistesgegenwart der Geiseln niemand von ihnen verletzt.
Den Behörden zufolge überfielen fünf vermummte und schwer bewaffnete Männer am Samstagabend eine Lotto-Annahmestelle in Manaus. Als sie feststellten, dass die Polizei bereits eingeschaltet war, nahmen sie mindestens 25 Kunden und Mitarbeiter als Geiseln. Nach zwei Stunden hätten die Räuber sich entschlossen, aus dem Lotto-Büro zu fliehen, führte Amadeu Teixera von den Sicherheitsbehörden von Amazonas aus.
Die Täter nahmen demnach zwölf Geiseln als menschliche Schutzschilde mit. Zahlreiche Polizisten sowie ein Polizeihubschrauber folgten den Räubern und ihren Geiseln fast anderthalb Kilometer weit, bis sich die Geiselnehmer in einer Sackgasse wiederfanden. In diesem Moment ließen sich die Geiseln zu Boden fallen, so dass die Polizeibeamten freies Schussfeld hatten. Scharfschützen töteten vier Geiselnehmer, der fünfte wurde festgenommen.
Der Rechtspopulist Jair Bolsonaro, der am 28. Oktober als Favorit in die Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien geht, hatte im Wahlkampf angekündigt, das Waffenrecht zu liberalisieren. So könnten unbescholtene Bürger sich selbst gegen die im Land grassierende Kriminalität zur Wehr setzen, argumentierte Bolsonaro. Brasilien gehört zu den Ländern mit der stärksten Gewaltkriminalität weltweit. 2017 wurden dort fast 64.000 Menschen ermordet.
(L. Brown--BTZ)