Wut über Kauf von 40 Luxusautos für Staatsgäste in Papua-Neuguinea
Im verarmten Pazifikstaat Papua-Neuguinea hat der Kauf von 40 Maserati-Sportwagen für den Gipfel des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) für Entrüstung gesorgt. Die Autos mit einem Preis von je 150.000 Dollar (130.000 Euro) kamen in dieser Woche an Bord zweier Charter-Flieger aus Italien in der Hauptstadt Port Moresby an. Die Opposition beklagte, das Geld für die Wagen hätte besser für die Linderung sozialer Missstände eingesetzt werden können.
Das Land habe viele Probleme - etwa in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Recht und Ordnung, sagte der regierungskritische Gouverneur der Northern Province, Gary Joffa, dem australischen Sender "ABC". "Ich denke einfach, das ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen in Papua-Neuguinea, die leiden müssen", fügte er hinzu.
Der pazifische Inselstaat - das am wenigsten entwickelte der 41 Apec-Mitglieder - richtet den jährlichen Gipfel der Staats- und Regierungschef am 17. und 18. November aus. Mehr als ein Drittel der acht Millionen Einwohner Papua-Neuguineas lebt in Armut.
Die Bilder der Luxusautos machten schnell die Runde in den sozialen Medien. "Das ist lächerlich, unser Volk verdient besseres" schrieb eine Nutzerin im Kurzbotschaftendienst Twitter. Andere machten deutlich, dass die Sportwagen auf den kaputten Straßen des Landes niemals ihre Höchstgeschwindigkeit von 240 Kilometern pro Stunde erreichen könnten und außerhalb der Hauptstadt nutzlos seien.
Apec-Minister Justin Tkatchenko verteidigte hingegen den Kauf der Autos: Diese Art Fahrzeug sei "Standard" bei Apec-Treffen. Die Autos sollen demnach nach dem Gipfel an private Käufer abgetreten werden. Das sei "der klügste Weg", um die Fahrzeuge "ohne Kosten für den Staat" beim Apec-Gipfel einsetzen zu können.
(D. Fjodorow--BTZ)