Ministerin Giffey hat zwiespältige Erinnerung an ihre erste Westreise
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat eine etwas zwiespältige Erinnerung an ihre erste Westreise nach dem Mauerfall. Ein gut gemeintes Geschenk habe den Stolz ihrer Mutter verletzt, sagte Giffey nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem Interviewg.
Bei einem Ausflug in den Westteil Berlins habe ihr damals eine Frau zwei Mark zugesteckt. "Meine Mutter war empört. Das haben wir nicht nötig, hat sie gesagt. Wir sind doch keine Bettler", erinnerte sich die SPD-Politikerin, die damals elf Jahre alt war. "Als Kind fand ich es toll von der Frau, doch sie hatte den Stolz meiner Mutter verletzt."
Giffey zufolge war die Zeit nach der Wiedervereinigung für ihre Eltern eine schwierige Zeit gewesen, nachdem die volkseigenen Betriebe, in denen beide beschäftigt waren, abgewickelt wurden. "Eine Zeit lang war die Verunsicherung darüber, wie es weitergeht, sehr groß." Ihre Eltern hätten sich aber weiterqualifiziert und arbeiteten heute im Familienbetrieb ihres Bruders. "Sie haben die Dinge angepackt und das verändert, was sie ändern konnten", sagte Giffey. "Das hat mich sehr geprägt und prägt mich bis heute."
(A. Lefebvre--BTZ)