34 tote Bibelschüler nach Tsunamikatastrophe in Indonesien entdeckt
Nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe in Indonesien haben Helfer eine weitere grausige Entdeckung gemacht: In den Trümmern einer zerstörten Kirche auf der Insel Sulawesi wurden 34 tote Bibelschüler gefunden. Die Opferzahl könnte noch steigen, weil zunächst 86 Bibelschüler als vermisst gemeldet wurden, wie eine Sprecherin des indonesischen Roten Kreuzes nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem Interview sagte. Derweil wurde der Süden Indonesiens von zwei weiteren Beben erschüttert.
Die Bibelschüler kamen im Jonooge Church Training Centre im bergigen Bezirk Sigi Biromaru südöstlich der Stadt Palu ums Leben. Die Kirche wurde nach dem Erdbeben vom vergangenen Freitag von einer Schlammlawine verschüttet. Die Arbeit der Rettungskräfte gestaltete sich schwierig: Die Gegend ist abgelegen und kann nur durch einen rund eineinhalbstündigen Fußmarsch erreicht werden, wie Rote-Kreuz-Sprecherin Aulia Arriani sagte.
Bei der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe waren mehr als 840 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Todesopfer auf der Insel Sulawesi dürfte noch deutlich steigen: Das Schicksal von tausenden Bewohnern abgelegener Gebiete ist weiterhin unklar. Vielerorts fehlt es an schwerem Gerät, um Trümmer wegzuschaffen. Viele Landesteile sind nur schwer zu erreichen.
Derweil sorgten neue Beben im Süden Indonesiens für Schrecken: Vor der Insel Sumba wurde am Dienstag zunächst ein Beben der Stärke 5,9 gemessen, kurz darauf ein Beben der Stärke 6,0. Berichte über schwere Schäden auf der Insel mit rund 750.000 Bewohnern lagen zunächst nicht vor.
"Wir haben vier Erschütterungen gespürt", berichtete ein Hotelmitarbeiter in der Region gegenüber Medienvertretern. "Die Menschen sind beim ersten Beben in Panik geraten und aus dem Hotel gerannt." Sumba liegt hunderte Kilometer südlich der Insel Sulawesi und rund 1600 Kilometer südlich der Stadt Palu, die von der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe besonders getroffen wurde.
(L. Brown--BTZ)