Medizin-Nobelpreis für Krebsforscher aus den USA und Japan
Der diesjährige Nobelpreis für Medizin geht an den US-Wissenschaftler James P. Allison von der Universität Texas und den japanischen Forscher Tasuku Honjo von der Universität Kyoto. Die Wissenschaftler werden für ihre Forschungen zur Krebstherapie durch Hemmung von negativen Immunreaktionen ausgezeichnet, wie das Nobel-Komitee am Montag in Stockholm erklärte. Die beiden Wissenschaftler teilen sich das Preisgeld von neun Millionen schwedischen Kronen (870.000 Euro)
"Durch die Stimulierung der Fähigkeit unseres Immunsystems, Krebszellen anzugreifen, haben die diesjährigen Nobelpreisträger ein ganz neues Verfahren der Krebsbehandlung begründet", hieß es in der Begründung des Nobel-Komitees. Im Fokus der Forschung der beiden Wissenschaftler stehen dabei Proteine, die sowohl von Zellen des Immunsystems als auch von Krebszellen produziert werden.
Diese Proteine können die körpereigene natürliche Hemmung der Zerstörung von Krebszellen blockieren. Die "Proteinbremse" wird ausgehebelt, was dem Körper eine schnellere Immunreaktion auf den Krebs ermöglicht.
Die Immunonkologie gilt nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft als eine der großen Hoffnungsträgerinnen der Krebstherapie. Dabei wird das Immunsystem als das Instrument des Körpers zur Bekämpfung von Erregern und geschädigten Zellen gezielt gegen Krebszellen aktiviert. Erfolge seien vor allem beim schwarzen Hautkrebs und fortgeschrittenem Lungenkrebs erzielt worden.
Im vergangenen Jahr hatten die drei US-Wissenschaftler Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young den Preis für ihre Forschungen zur inneren Uhr des Menschen und anderer Lebewesen erhalten. Die Zeremonie zur Verleihung der Nobelpreise findet in jedem Jahr am 10. Dezember im Rathaus von Stockholm statt.
(F. Burkhard--BTZ)