Frankreichs Züchter warnen vor "Bürgerkrieg" gegen Tierschützer
Frankreichs Fleischproduzenten fühlen sich durch militante Tierschützer und Veganer bedroht - nun bitten sie Präsident Emmanuel Macron um Hilfe: Nach dem Brand eines Schlachthauses in der Nacht zu Freitag drohe in Frankreich ein "Bürgerkrieg", erklärten die nationalen Verbände der Nutztier- und Schweinezüchter, Interbev und Inaporc, in einem am Freitag auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter veröffentlichten Schreiben an den Staatschef.
Seit mehreren Monaten schon häuften sich "gewalttätige und illegale Aktionen", heißt es in dem offenen Brief an Macron. Darin ist von besetzten Tierfarmen, beschädigten Metzgereien und Brandstiftung die Rede. Sie warfen militanten Tierschützern und Veganern vor, "ungestraft hunderttausende Fachleute in unseren Zweigstellen zu terrorisieren und die Franzosen zu schocken".
"Müssen sie (die Fleischproduzenten) zu den Waffen greifen, um ihre Unternehmen, ihre Berufe und ihr Personal zu verteidigen?", fragen die Verbandspräsidenten Dominique Langlois und Guillaume Roué in dem Brief.
Das Schlachthaus war in dem französischen Ort Haut-Valromey westlich von Genf teilweise niedergebrannt. Die Polizei geht nach Angaben des Besitzers von Brandstiftung aus.
In mehreren Landesteilen hatte es zuvor Sachbeschädigungen an Metzgereien gegeben, teilweise wurden Schaufenster mit falschem Blut oder Sprüchen beschmiert. Der nordfranzösische Fleischerverband hatte deshalb vor einer Woche mitgeteilt, die Metzger griffen nun verstärkt auf private Sicherheitsdienste zurück.
(O. Karlsson--BTZ)