Emsland hebt Katastrophenalarm wegen Bundeswehr-Moorbrands auf
Mehr als drei Wochen nach Ausbruch eines Moorbrands auf einem Testgelände der Bundeswehr in Niedersachsen hat der Kreis Emsland den Katastrophenalarm wieder aufgehoben. Die Löscharbeiten der Bundeswehr hätten Fortschritte gemacht, erklärte Landrat Reinhard Winter (CDU) am Donnerstag in Leer. Eine Evakuierung angrenzender Gemeinden stehe derzeit nicht mehr zur Debatte.
Nach Bundeswehr-Angaben kämpfen weiterhin rund 1500 Einsatzkräfte gegen die unterirdischen Feuer auf dem Übungsgelände, die Anfang September durch einen Raketentest entstanden waren. Sie bewässern und fluten die Moorlandschaft mit großen Wassermengen, die über teils kilometerlange Schlauchleitungen herangeführt werden müssen.
Die mit dem Feuer einhergehende Rauchentwicklung führte zu einer Belastung der Bevölkerung. Am vergangenen Freitag rief der Kreis Emsland den Katastrophenfall aus, weil Evakuierungen einiger Orte nicht mehr ausgeschlossen werden konnten. Die Bundeswehr war wegen des Brands und ihrer anfänglichen Informationspolitik in die Kritik geraten. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) besuchte die betroffene Region und entschuldigte sich.
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung und beschlagnahmte Unterlagen auf dem Gelände des Testgeländes, auf dem Experten der Bundeswehr Munition und Waffen erproben. Das Feuer war am 3. September durch den Abschuss einer Rakete entstanden. Laut Bundeswehr hatte eine Löschraupe einen technischen Defekt, weshalb der Brand nicht schnell genug gelöscht werden konnte und tieferliegende Torfschichten erreichte.
Seither frisst sich das Feuer unter der Oberfläche durch den Boden, der Löscheinsatz ist langwierig und kompliziert. Derzeit beteiligen sich daran rund 1100 Helfer der zivilen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks und etwa 400 Angehörige der Bundeswehr, darunter Soldaten eines Spezialpionierregiments.
Am Donnerstag sollten erneut Aufklärungstornados das Brandgebiet überfliegen. Ihre Aufnahmen sollen der Bundeswehr-Einsatzleitung helfen, Brandherde aufzuspüren und die Löschmaßnahmen zu lenken. Auch Geologen der Bundeswehr erkundeten weiterhin das Gelände.
(T. Jones--BTZ)