Deutscher Matthias Maurer offiziell in Europas Astronautenkorps berufen
Deutschland hat nun auch offiziell seinen zwölften Astronauten: 40 Jahre nach dem Raumflug des ersten deutschen Weltraumfahrers Sigmund Jähn nahm der 48-jährige Matthias Maurer am Dienstag in Köln seine Berufung zum Astronauten der europäischen Weltraumagentur ESA entgegen. Nach erfolgreicher Grundausbildung erhielt Maurer sein Zeugnis von ESA-Generaldirektor Jan Wörner. In etwa drei Jahren soll Maurer erstmals ins Weltall fliegen.
Maurer ist nun nach Alexander Gerst der zweite Deutsche im aktuellen ESA-Astronautenkorps. "Ich freue mich auf die Zukunft", sagte der aus dem Saarland stammende und in Köln lebende Maurer bei seiner Graduierung im europäischen Astronautenzentum EAC in Köln-Porz. Jähn war 1978 als erster Deutscher ins All geflogen, ihm folgten bislang zehn weitere deutsche Raumfahrer.
Zu den Gästen bei der Zeugnisüberreichung an Maurer zählten auch die Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens und des Saarlands, Armin Laschet und und Tobias Hans (beide CDU). Laschet bezeichnete es als "große Ehre" für Maurer, nun dem "sehr erlesenen Kreis" der Raumfahrer im europäischen Astronautenkorps anzugehören. Hans äußerte die Hoffnung, dass Maurer "wirklich bald" ins All fliegen werde.
Nach seiner Grundausbildung kann der neue deutsche Astronaut nun mit dem missionsspezifischen Training beginnen, das ihn auf Raumflüge vorbereitet und mindestens zwei weitere Jahre dauern wird. "Wir werden es schaffen, das innerhalb der nächsten drei Jahre geflogen wird", sagte Wörner. Maurer ist Materialwissenschaftler und studierte unter anderem im Saarland.
Maurers deutscher Raumfahrerkollege Gerst absolviert derzeit seinen zweiten Langzeitaufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS. Gerst soll bis zum Dezember auf der Station bleiben und am 3. Oktober als erster Deutscher das Kommando auf der ISS übernehmen.
(L. Andersson--BTZ)