Rettungsaktion für verletzten indischen Segler im Indischen Ozean
Im Indischen Ozean ist eine internationale Rettungsaktion für einen verletzten indischen Segler angelaufen. Der Solo-Segler Abhilash Tomy, der an der Weltumrundung Golden Globe Race teilnimmt, war am Freitag in einem Sturm gekentert, hatte einen Mast verloren und sich nach eigenen Angaben eine schwere Rückenverletzung zugezogen. Der 39-jährige Marineoffizier liegt nach Angaben der Regattaleitung rund 3700 Kilometer vor der Küste von Westaustralien "bewegungsunfähig in seiner Koje".
Australien übernahm am Sonntag die Koordination der Rettungsaktion, wie die australische Seesicherheitsbehörde Amsa mitteilte. Die australische und die indische Luftwaffe schickten zwei Suchflugzeuge los, die Tomys Yacht "Thuriya" überflogen. Sie begutachteten das beschädigte Boot, konnten Tomy aber nicht erreichen. "Er liegt verletzt in seinem Schiff und kann deshalb nicht kommunizieren", sagte ein Sprecher der Behörde.
Tomy hatte mit der Regattaleitung über eine Satelliten-Verbindung kommuniziert. Sein Satellitentelefon ist aber kaputt, ein zweites Satellitentelefon und ein Funkgerät an Bord kann er wegen seiner Verletzung nicht erreichen.
Seine Yacht treibt in einem derart abgelegenen Teil des Indischen Ozeans, dass Schiffe ihn vorerst nicht bergen können. Ein französisches Patrouillenschiff, das von den australischen Behörden alarmiert wurde, kann ihn wahrscheinlich erst am Montag oder Dienstag erreichen. Die australische Armee schickte zudem die Fregatte "HMAS Ballarat" los, die am Samstagabend den Hafen von Perth verließ.
Das Golden Globe Race ist eine 30.000 Seemeilen lange Weltumrundung. Die Segler wollen dabei ein legendäres Rennen von 1968 wiederholen: Sie nutzen Nachbauten der damaligen Boote und haben bis auf Kommunikationsgeräte keine moderne Technik an Bord. Tomys Yacht "Thuriya" ist ein Nachbau des Schiffs des Briten Robin Knox-Johnston, der das erste Rennen vor 50 Jahren gewonnen hatte.
(A. Walsh--BTZ)