WWF: Nepal könnteVerdopplung seines Tigerbestands bald erreichen
Nepal könnte nach Angaben der Tierschutzorganisation WWF bald das erste Land sein, das das internationale Ziel einer Verdopplung des Tiger-Bestandes erreicht. Nach 121 Tieren im Jahr 2009 gebe es mittlerweile 235 frei lebende Tiger in Nepal, teilte der WWF am Sonntag in Berlin mit. "Nepal zeigt auf eindrückliche Weise, wie es gehen kann", erklärte Eberhard Brandes vom Vorstand von WWF Deutschland.
2010 hatten sich alle 13 Staaten, in denen es frei lebende Tiger gibt, bei einem Gipfel in St. Petersburg zu der Formel "Tx2", Tiger mal zwei, verpflichtet. Demnach soll die Zahl der frei lebenden Tiger weltweit bis zum Jahr 2022 auf 6.400 verdoppelt werden.
Nepal sei bei der Umsetzung dieses Ziels vorbildlich, hob Brandes hervor. In dem südasiatischen Land gebe es den entsprechenden "politischen Willen". Schutzmaßnahmen wie die Durchsetzung von Schutzgebieten unter Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung und der "bedingungslose Kampf gegen die Wilderei" würden konsequent umgesetzt. Nepal sei damit "zum großen Vorbild im weltweiten Tigerschutz" geworden.
"Doch für das langfristige Überleben der Großkatze kann das Land nicht alleine Sorge tragen", warnte WWF-Vorstand Brandes. "In den nächsten vier Jahren haben viele Staaten noch einiges zu tun, um das Ziel der weltweiten Bestandsverdopplung zu erreichen." Dazu gehörten "die Entwicklung verbindlicher und wirksamer Tigerschutzpläne auf nationaler Ebene sowie die Bereitstellung finanzieller Mittel für ihre Umsetzung bis 2022 und darüber hinaus".
(F. Dumont--BTZ)