Mehr als 100 Tote bei Fährunglück der "MV Nyerere" auf dem Victoriasee
Nach dem Fährunglück auf dem Victoriasee im Herzen Afrikas ist die Zahl der Toten auf mehr als hundert gestiegen. Das berichtete der staatliche Rundfunksender TBC Taifa am Freitag unter Berufung auf den tansanischen Polizeichef, Simon Sirro. In früheren Berichten war von mindestens 79 Toten die Rede. Mindestens 40 Menschen konnten gerettet werden.
Die Fähre "MV Nyerere" war am Donnerstag im südlichen Teil des Sees gekentert. Der Chef des Distrikts Ukerewe, George Nyamaha, sagte, an Bord seien mehr als hundert Menschen gewesen, als die Fähre sank. An Bord wurde auch Fracht transportiert, darunter Säcke mit Mais und Zement. Die Unglücksursache war zunächst nicht bekannt, allerdings sind überladene Schiffe immer wieder Ursache für Schiffsunglücke in der Region.
Auf dem Victoriasee ereigneten sich bereits mehrere schwere Schiffsunglücke. Im Jahr 1996 etwa waren beim Untergang einer Fähre im tansanischen Teil des Sees schätzungsweise tausend Menschen ertrunken. Das Schiff war völlig überladen.
Mit einer Fläche von rund 68.800 Quadratkilometern ist der Victoria-See einer der größten Seen der Erde. Er liegt zwischen Tansania, Kenia und Uganda.
(A. Bogdanow--BTZ)