Französische Metzger sichern Geschäfte gegen "militante Veganer"
Frankreichs Metzger rüsten gegen angeblich militante Veganer auf: Der nordfranzösische Fleischerverband teilte am Freitag in Lille mit, es würden private Wachleute zum Schutz von Geschäften engagiert. Dies sei zwar "ungewöhnlich, aber notwendig", versicherte Verbandspräsident Laurent Rigaud. Vier Veganer-Vereine hätten für Samstag "Aktionen" gegen Metzgereien angekündigt.
In Lille gut 220 Kilometer nördlich von Paris waren im Frühjahr eine Metzgerei und ein Fischgeschäft verwüstet worden, die Schaufenster anderer Läden wurden mit falschem Blut bespritzt. Schmierereien gab es auch an der Metzgerei "LEsquermoise". Ihre Chefin Valérie Carreel sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview, sie habe für Samstag und die Nacht zum Sonntag einen Wachmann engagiert.
Von Seiten der Polizei hieß es, es sei nichts über bevorstehende Veganer-Aktionen bekannt. Es gebe aber eine "hohe Sensibilität" bei dem Thema. Der nationale Metzgerverband Frankreichs hatte im Juni Polizeischutz gegen Veganer verlangt. Dessen Chef Jean-François Guihard wurde daraufhin sogar im Innenministerium in Paris empfangen.
In einem Brief an das Ministerium hatte Guihard zuvor "physische, verbale und moralische Gewalt" durch Veganer beklagt. Die 18.000 französischen Metzger bekämen die "Folgen des Medienhypes um die vegane Lebensart" zu spüren, hieß es.
(O. Larsen--BTZ)