Niedersächsische Politiker befürchten Gesundheitsgefahren durch Moorbrand
Die niedersächsischen Landespolitik befürchtet wegen des Moorbrands auf einem Bundeswehrgelände bei Meppen gesundheitliche Belastungen für die Bevölkerung. Landesinnenminister Boris Pistorius (SPD) kündigte aktuell an, das Land werde die Lage selbst untersuchen.
Zur Begründung verwies er darauf, dass der Kreis Emsland und die Bundeswehr etwas abweichende Angaben zur Belastung gemacht hätten. Laut Bundeswehr gebe es keine Gefahr, der Kreis spreche zumindest von einer "Gesundheitsbelastung", sagte der Minister. "Wir werden sehen, dass wir eigene Erkenntnisse bekommen."
Der Landkreis hatte unter Verweis auf Luftmessungen der Feuerwehr am Mittwoch mitgeteilt, dass nach der Einschätzung seiner Fachleute keine Gesundheitsgefahren für die Anwohner bestünden. "Die Rauchentwicklung ist das aktuell dringlichste Problem für die Anwohner, gleichwohl weisen wir darauf hin, dass unser Fachbereich Gesundheit aktuell keine Gesundheitsgefährdung durch den Qualm erkennt", hatte Landrat Reinhard Winter (CDU) erklärt.
Die Grünen im niedersächsischen Landtag forderten vom Land, Messdaten zu veröffentlichen und weitere Analysen zu machen. Die Regierung müsse "Verantwortung" übernehmen, sagte deren Expertin Meta Janssen-Kucz nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. Es müsse "dringend" geklärt werden, ob Schul- und Kindergartenkinder sowie Arbeitnehmer sich unbedenklich im Freien aufhalten könnten.
Seit mehr als zwei Wochen brennt ein Moor auf einem Gelände der Bundeswehr im Emsland. Hunderte Einsatzkräfte kämpfen gegen den die Flammen, die durch einen Raketentest entstanden. Der Rauch zieht Rauch zieht weithin über das Land und sorgt für Beschwerden.
Auch im fast 200 Kilometer entfernten Hamburg war nach Angaben der Behörden bei bestimmten Windrichtungen teilweise Brandgeruch wahrnehmbar. Die Grenzwerte für Feinstaub würden trotzdem seit Beginn der Brände an keiner Stelle überschritten, teilte die Umweltbehörde mit. Die Luftqualität werde ständig kontrolliert.
(A. Walsh--BTZ)