Proteste gegen Auswilderung von Bären in französischen Pyrenäen
Die geplante Auswilderung von zwei Braunbärinnen in den französischen Pyrenäen hat umgehend Proteste in der Region ausgelöst. Umweltminister François de Rugy verkündete den Plan am Donnerstag bei einem Treffen mit dutzenden Lokalpolitikern in Pau - daraufhin verließen zahlreiche Teilnehmer das Treffen. "Warum soll man noch diskutieren, wenn die Entscheidung schon getroffen ist", schimpfte Etienne Serna, Sprecher einer Gruppe bärenfeindlicher Bürgermeister.
Im nahen Dorf Asasp-Arros versammelten sich derweil rund 200 Schafhirten und Viehzüchter zu einem Protest gegen die Ansiedlungspläne. "Wir wollen hier keine Raubtiere, und wir werden sie wegmachen", sagte der Vorsitzende eines örtlichen Verbands zur "Förderung der Identität der Pyrenäen". An einem langen Hirtenstab baumelte ein Plüschbär mit dem Schild "Wanted, tot oder zahnlos", auf einem Tisch lagen mehrere Jagdgewehre.
Die französische Regierung bemüht sich seit einigen Jahren um die Wiederansiedlung von Braunbären in den Pyrenäen und hat bereits mehrere Tiere aus Slowenien ausgewildert. In dem Gebiet, in dem die Bärinnen noch in diesem Monat freigelassen werden sollen, leben derzeit zwei männliche Braunbären.
Naturschützer begrüßen das Auswilderungsprojekt. Viehzüchter und Schafhirten fürchten dagegen um ihre Tiere. Schätzungen zufolge verursachen Braunbären jährlich den Tod von rund 200 Schafen - bei einem Bestand von rund 600.000 Schafen in den Pyrenäen.
(L. Pchartschoy--BTZ)