Schlemmer-Ausflug von Präsident Maduro erzürnt die Venezolaner
Mit einem Schlemmer-Ausflug in Istanbul hat sich Venezuelas Staatspräsident Nicolás Maduro den Zorn seiner Mitbürger zugezogen. Im Internet verbreitete Videos zeigen Maduro, wie er sich im Luxusrestaurant des unter dem Spitznamen Salt Bae bekannten Promi-Kochs Nusret Gökce ein opulentes Abendessen schmecken lässt. "Man lebt nur einmal", kommentiert der Präsident, während er üppige Fleischstücke verzehrt.
Die Politik des sozialistischen Staatschefs bestehe offensichtlich darin, "China um Kredite zu bitten, weil man kein Geld hat um seine Schulden zu bezahlen, und anschließend in ein Luxusrestaurant zu gehen", schrieb ein Kommentator im Internet. Die Preise in den Restaurants des Promi-Kochs liegen bei zwischen umgerechnet 60 und 213 Euro pro Gericht - zwei- bis achtmal so hoch wie der Mindestlohn in Venezuela.
In einem weiteren Video ist zu sehen, wie Maduro nach dem Essen genüsslich eine Zigarre schmaucht. "Fleisch essen und Zigarren rauchen mit den Dollars, die für den Kauf von Medikamenten und Essen fehlen: ARBEITERPRÄSIDENT", schrieb der Oppositionelle Nicmer Evans mit Blick auf die Engpässe bei Grundversorgungsmitteln in Venezuela.
Venezuela steckt infolge von Ölpreisverfall und Misswirtschaft in einer tiefen Wirtschaftskrise. Hyperinflation, Knappheit bei Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung machen vielen Venezolanern zu schaffen. Laut einer wissenschaftlichen Studie haben wegen der Krise und der damit verbundenen Versorgungsengpässe 60 Prozent der Venezolaner durchschnittlich elf Kilo abgenommen.
Die Opposition macht Maduro für die schwere Wirtschafts- und Versorgungskrise verantwortlich und wirft ihm zudem vor, die Demokratie in dem Land auszuhebeln.
(O. Joergensen--BTZ)