Frankreich: Nationaltorwart Lloris entgeht Haftstrafe wegen Trunkenheit
Frankreichs Fußball-Nationaltorwart Hugo Lloris ist einer Gefängnisstrafe wegen Trunkenheit am Steuer entgangen. Ein Gericht in London verurteilte den Kapitän der französischen Nationalmannschaft am Mittwoch zu 20 Monaten Führerscheinentzug und einer Geldstrafe von 50.000 Pfund (56.200 Euro). Lloris war in einer Nacht Ende August betrunken am Steuer seines Wagens in London erwischt worden. Der 31-Jährige ist seit 2012 als Torwart bei Tottenham Hotspur unter Vertrag.
Lloris erschien am Mittwoch vor Gericht und schien sich für sein Vergehen zu schämen. Er ergriff nur das Wort, um die Angaben zu seiner Person zu bestätigen. Sein Verteiger David Sonn sagte, Lloris sei nach dem WM-Sieg der französischen Mannschaft im Juli "der stolzeste Mann der Welt" gewesen. "Knapp 40 Tage später wurde er festgenommen. Er hat die demütigende Erfahrung gemacht, in Handschellen genommen zu werden und die Nacht auf einer Polizeiwache zu verbringen."
Für sein Vergehen hätte Lloris bis zu sechs Monate hinter Gitter kommen können. Richterin Amanda Barron sagte, es handle sich um einen schweren Verstoß. Zum einen sei Lloris auf gefährliche Weise gefahren - laut Staatsanwaltschaft wurde die Polizei auf den Torwart aufmerksam, weil er "merkwürdig" fuhr. Zudem habe er einen Beifahrer gefährdet.
"Sie haben nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihres Beifahrers riskiert", sagte die Richterin. Als strafmildernd wertete Barron, dass Lloris seine Schuld eingeräumt hatte. Er habe sich "umgehend entschuldigt", zudem habe er keine Vorstrafen gehabt. Die Richterin senkte die ursprünglich auf 75.000 Pfund veranschlagte Geldstrafe um ein Drittel.
(U. Schmidt--BTZ)