Berlin: Polizist soll Schmiergeld für Warnung vor Razzien kassiert haben
Ein Polizeibeamter soll in Berlin von vier Lokalbetreibern mehr als 44.000 Euro Schmiergeld für Warnungen vor Drogenrazzien kassiert haben. Die Staatsanwaltschaft erhob nun Anklage gegen den 39-jährigen Beamten und die vier Männer im Alter zwischen 44 und 52 Jahren, wie die Behörde am Mittwoch in der Hauptstadt mitteilte. Über die Eröffnung der Hauptverhandlung entscheidet demnächst eine Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts.
Laut Anklage soll der Polizist mit den Betreibern verschiedener Lokale in Berlin-Wedding zwischen März 2016 und März 2018 Vereinbarungen getroffen haben, wonach er für regelmäßige Geldzahlungen in unterschiedlicher Höhe vor drohenden Durchsuchungen und ordnungsrechtlichen Kontrollen warnen sollte. Tatsächlich soll der Beamte dann die Mitangeschuldigten regelmäßig über drohende polizeiliche Maßnahmen informiert und dafür im Gegenzug das Schmiergeld erhalten haben.
Darüber hinaus soll der Polizist Räumlichkeiten in einem von ihm betriebenen Pokerklub gegen Geld für die Zwischenlagerung von Drogen zur Verfügung gestellt haben. Dem Beamten legt die Staatsanwaltschaft unter anderem die Verletzung von Dienstgeheimnissen und die Beteiligung am Betäubungsmittelhandel zur Last. Den Lokalbetreibern wird unter anderem gewerbsmäßige Bestechung vorgeworfen.
(K. Petersen--BTZ)