Amokfahrt mit Mercedes endet auf Rollfeld des Flughafens von Lyon
In Ostfrankreich hat ein 31-Jähriger eine regelrechte Amokfahrt mit einem Mercedes hingelegt. Mit dem offenkundig gestohlenen Wagen drang der Mann am Montag nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei bis auf das Rollfeld des Flughafens von Lyon vor, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Erst dort konnten ihn die Sicherheitskräfte stoppen. Der Fahrer soll psychische Probleme haben.
Bei der Amokfahrt wurde ein Flughafen-Arbeiter leicht verletzt. Der Mercedes-Fahrer muss sich deshalb voraussichtlich wegen versuchten Totschlags verantworten. Er war mit dem Wagen mit Luxemburger Kennzeichen zunächst als Geisterfahrer auf der Autobahn A43 unterwegs. Die Autobahnpolizei nahm die Verfolgung auf, auch ein Hubschrauber war im Einsatz.
Zunächst fuhr der Mann mit hoher Geschwindigkeit durch die Sicherheitsabsperrungen am Geschäftsflughafen von Lyon, wie die Präfektur mitteilte. Anschließend wendete er und nahm die Autobahn zum Passagierflughafen Lyon-Saint-Exupéry. Dort durchbrach er zwei Glastüren seitlich des Haupteingangs von Terminal 1. Das Handyvideo eines Flugreisenden zeigt, wie er den Mercedes mit Vollgas über eine Böschung lenkt, bevor ihn die Polizei auf dem Rollfeld stoppt.
Auf dem Flughafen ging ab 11.30 Uhr stundenlang nichts mehr. Rund 50 Flüge mussten gestrichen werden. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gibt es vorerst nicht. Der Mann war den Behörden nicht bekannt. Er habe aber "unter psychischen Problemen" gelitten, hieß es von den Ermittlern.
(A. Walsh--BTZ)