Willem Dafoe hat bei Van-Gogh-Film mit dem Geist des Malers "geflirtet"
Durch seinen neuen Film über Vincent Van Gogh hat US-Schauspieler Willem Dafoe nach eigenen Angaben eine spirituelle Verbindung zu dem bedeutenden niederländischen Maler hergestellt. Während des Drehs an Originalschauplätzen in Südfrankreich hätten er und der Regisseur, Maler Julian Schnabel, mit Van Goghs "Geist geflirtet", sagte Dafoe am Montagabend bei der Vorstellung des Films "At Eternitys Gate" beim Filmfestival von Venedig.
Dafoe schilderte, wie er mit Schnabel vorsichtig ein mutmaßliches Skizzenbuch von Van Gogh durchsehen durfte. Schnabel habe plötzlich die Hand des Schauspielers auf eine bestimmte Zeichnung gedrückt und dabei ausgesehen wie jemand in dem Teufelsaustreiber-Film "Der Exorzist". "Er erzwang eine Übertragung - eine Verbindung zwischen mir und Van Gogh - und ich glaube, es hat funktioniert", sagte Dafoe.
Für den Film lernte der Schauspieler außerdem, im Stil von Van Gogh zu malen. Schnabel habe es ihm gezeigt. "Ich habe gemalt, Julian hat gemalt, Van Gogh hat gemalt - es war ein Trip, Mann!" Dafoe hat bereits vor mehr als 30 Jahren für den Film "Leben und Sterben in L.A." Malen gelernt, in dem er einen Kunstfälscher spielte.
Schnabel hob in Venedig hervor, für ihn sei für die Filmbiografie nie ein anderer Hauptdarsteller als Dafoe in Frage gekommen. "Er hat so eine innere Tiefe", sagte der Filmemacher über Dafoe. "Mit ihm hatte ich den besten Verbündeten am Set, den ich haben konnte."
(H. Müller--BTZ)