Umweltschützer: Rekordsommer brachte deutlich mehr Badeverbote wegen Blaualgen
Der diesjährige Rekordsommer hat nach Angaben der Umweltschutzorganisation BUND auch zu deutlich mehr Badeverboten wegen Blaualgen geführt. Insgesamt 33 Badestellen waren bundesweit im dem Zeitraum vom 23. Juli bis 23. August zeitweise aufgrund von Blaualgen gesperrt, wie der BUND am Montag in Berlin unter Berufung auf eigene Recherchen mitteilte. Bei weiteren 92 Badestellen wurden Warnungen ausgesprochen.
Damit seien wegen wegen Blaualgen im Wasser in nur einem Monat mehr Badeverbote und Badewarnungen ergangen als im gesamten Jahr 2017. Im vergangenen Jahr gab es dem Umweltbundesamt zufolge nur drei Badeverbote wegen Blaualgen.
Der Umweltschützer beobachten diese Entwicklung "mit Besorgnis", da Blaualgen oder genauer Cyanobakterien eine nicht unerhebliche Gesundheitsgefahr für Menschen darstellten. Insbesondere Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten das Baden in belasteten Gewässern vermeiden, da das Verschlucken des Wassers zu Durchfall, Erbrechen und im schlimmsten Fall zu Leberschäden führen kann. Auch Tiere wie Hunde und Schwäne seien gefährdet.
"Blaualgen sind ein deutliches Zeichen, dass unsere Gewässer in einem ökologisch kritischen Zustand sind", erklärte BUND-Gewässerexpertin Laura von Vittorelli. Die Organisation fordert daher zum Schutz von Flüssen, Seen und auch Meeren, den Nährstoffeintrag besonders aus der industriellen Landwirtschaft drastisch zu reduzieren. So müsse die Bundesregierung unter anderem verbindlich Gewässerrandstreifen von mindestens zehn Metern Breite vorschreiben, in denen das Ausbringen von Dünger und Pestiziden verboten sei.
(L. Solowjow--BTZ)