Schwedisches Rockfestival in Göteborg ganz ohne Männer
Ein zweitägiges Rockfestival ausschließlich von und für Frauen hat am Freitag in Schwedens zweitgrößter Stadt Göteborg begonnen. Transgender sind zugelassen, aber keine Männer - auch keine männlichen Sicherheitskräfte oder Journalisten. Grund für das männerfreie Event sind sich häufende sexuelle Angriffe auf Frauen bei Musikfestivals in den vergangenen Jahren. Auslöser für das jetzt stattfindende Statement-Festival waren die Vorkommnisse beim mehrtägigen Bravalla-Festival in Norrköping im vergangenen Jahr.
Damals erstatteten Frauen in vier Fällen wegen Vergewaltigung und in 23 Fällen wegen sexueller Angriffe Anzeige bei der Polizei. Die schwedische Komikerin und Radiomoderatorin Emma Knyckare hatte daraufhin die Idee vom Rockfestival ohne Männer. Das solle es solange geben, "bis ALLE Männer lernen sich zu benehmen", twitterte sie. Nachdem per Crowdfunding 500.000 Kronen (47.000 Euro) zusammenkamen, nahm das Projekt Gestalt an.
Das Bravalla-Festival 2018 wurde unterdessen abgesagt. Die Veranstalterinnen des Statement-Festivals rechnen damit, dass tausende Frauen an ihrem Großereignis in einer Industrieanlage am Göteborger Hafen teilnehmen.
Den Musikerinnen stehen zwei Hauptbühnen zur Verfügung. Daneben ist reichlich Platz für die Zuhörerinnen, die sich auf pinkfarbenen Sitzen niederlassen können. "Hier können sich Frauen sicher fühlen, einfach Spaß haben und feiern", sagte die 34-jährige Künstlerin Julia Skonneby.
(P. Hansen--BTZ)