"Ich will dir helfen": Schiedsrichter baut Tennisspieler bei US Open auf
Der Schiedsrichter wird zum Trainer: Beim Tennisturnier US Open ist es am Donnerstag (Ortszeit) zu einer ungewöhnlichen Szene gekommen, als der Schiedsrichter einem schwächelnden Spieler offenbar zu Hilfe eilte und ihn aufbaute. "Ich will dir helfen", war Schiedsrichter Mohamed Lahyani zu hören, als er den australischen Spieler Nick Kyrgios ansprach. Diesem waren zuvor grobe Fehler im Spiel gegen Pierre-Hugues Herbert unterlaufen.
"Ich sehe deine Spiele und du bist großartig in diesem Sport. Aber das hier bist nicht du, ich weiß es", sagte Lahyani, der für das Gespräch extra seinen Sitz verlassen hatte. Nach den aufbauenden Worten des schwedischen Schiedsrichters verbesserte sich das Spiel von Kyrgios dann auch sichtlich - das hatte nach seiner Aussage aber nichts mit Lahyani zu tun.
"Das hat mir überhaupt nicht geholfen. Er hat mich nicht gecoacht, das ist lächerlich", sagte Kyrgios später. Nach seinem Tief im ersten Satz gewann er das Spiel schließlich.
Die Veranstalter gaben ebenfalls an, Lahyani habe sich bloß um Kyrgios Gesundheit gesorgt und sei wegen des Lärms zu ihm herabgestiegen, um sich nach seinem Befinden zu erkunden.
Ganz anders sah dies Kyrgios Widersacher, der Franzose Herbert: "Das war nicht seine Aufgabe, er ist kein Trainer", sagte er. Ein Schiedsrichter steige nicht einfach von seinem Sitz und helfe einem Spieler. Beim Kurzbotschaftendienst Twitter kritisierte er später auch die Reaktion der Veranstalter. Sie würden Kritiker "für dumm verkaufen und uns glauben machen, dass der Schiedsrichter seine Befugnisse nicht überschritten hätte". Er forderte Strafmaßnahmen.
(Y. Rousseau--BTZ)