Hollywood: Harvey Weinstein weist auch neue Anklagepunkte zurück
Der frühere Hollywoodmogul Harvey Weinstein hat auch die neu gegen ihn erhobenen Anklagepunkte wegen mutmaßlicher sexueller Gewalt zurückgewiesen. In einer Gerichtsanhörung am Montag in New York plädierte der 66-Jährige auch zu den neu in die Anklageschrift aufgenommenen Vorwürfen auf nicht schuldig.
Die Staatsanwaltschaft hatte ihre Anklage erst in der vergangenen Woche erweitert. Die neuen Anschuldigungen beziehen sich auf einen Vorfall aus dem Juli 2010. Weinstein soll damals eine Frau zum Oralverkehr gezwungen haben. Die Identität der Frau nannten die Strafverfolger nicht.
Bereits zuvor war der ehemalige Filmproduzent von der New Yorker Justiz wegen mutmaßlicher sexueller Gewalt gegen zwei andere Frauen in den Jahren 2004 und 2013 angeklagt worden. Auch zu diesen Anschuldigungen hatte Weinstein bei einem früheren Gerichtstermin auf nicht schuldig plädiert.
Die Identität dieser beiden anderen Frauen wurde von der Staatsanwaltschaft ebenfalls nicht enthüllt. Bei einer von ihnen soll es sich laut Medienberichten um die ehemalige Schauspielerin und heutige Marketingberaterin Lucia Evans handeln. Weinstein soll mit ihr 2004 über einen Platz in der US-Reality-Sendung "Project Runway" gesprochen haben, bevor er sie in seinem Büro zum Oralverkehr gezwungen habe.
Weinstein wurde am Montag von Sicherheitsbeamten in Handschellen in das Gericht eskortiert. Er trug einen dunklen Anzug und eine dunkle Krawatte, seine Gesichtsfarbe war blass. Weinstein droht eine lebenslange Haftstrafe. Sein Prozess hat noch nicht begonnen. Er befindet sich derzeit gegen eine Kaution von einer Million Dollar (850.000 Euro) auf freiem Fuß. Allerdings muss Weinstein, einst einer der mächtigsten Männer Hollywoods, eine elektronische Fessel tragen und darf sich nur in den US-Bundesstaaten New York und Connecticut aufhalten.
Die ersten Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen den Filmproduzenten waren im Oktober laut geworden. Seither warfen ihm mehr als hundert Frauen derartige Taten vor, darunter Stars wie Salma Hayek, Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow. Weinstein bestreitet, jemals Frauen gegen ihren Willen zum Sex gezwungen zu haben.
Die Vorwürfe gegen Weinstein brachten die breite Kampagne gegen sexuelle Gewalt in der Filmbranche wie allgemein im Berufsleben ins Rollen.
(L. Pchartschoy--BTZ)